Nach einer langen Pause ist es wieder so weit. Der Milla Song Slam startete in diesem Jahr in eine neue Runde. Einmal im Monat haben sechs Musiker*innen acht Minuten Zeit ihre eigenen Songs einer knallharten Jury vorzuführen: Dem Publikum. Wer gewinnt, das wird durch stummen Applaus entschieden. Im Juli findet dann das große Finale mit allen Gewinner*innen des Jahres statt.

Am Mittwoch, dem 18.01.2023, konnte die 19-jährige Anna Meid das Publikum für sich begeistern. Schon als Kind war sie von dem Klang der Gitarre angetan, als ihre Mutter versuchte, dieses Musikinstrument zu erlernen. Einige Jahre später bekam dann Anna dieselbe Gitarre in die Hand gedrückt, mit welcher sie anfing, ihre Lieder musikalisch zu begleiten. Heutzutage verbringt sie ihre Freizeit als talentierte Musiktheater-Komponistin. Die CampusZeitung hat die angehende Medizin Studentin zu ihrem Sieg interviewt.

CaZe: Liebe Anna, möchtest du dich erstmal einfach vorstellen?

Anna Meid: Ich bin Anna Meid und ich schreibe selber Songs und hab jetzt im September das erste Mal meinen eigenen Song veröffentlicht. Ich würde meine Musik als Indie mit so ein bisschen Folk Anklängen beschreiben. Viele Leute beschreiben es als dreamy oder sehr leicht.

CaZe: Wie bist du auf den Milla Song Contest gekommen?

Anna Meid: Tatsächlich glaube ich über eine Freundin. Also eine Freundin von mir, auch die Freundin, die mit mir heute Abend gespielt hat. Sie hat gesagt, da gibt es einen Song Contest und vor drei Jahren bin ich dort dann das erste Mal als Gast gewesen und fand das wahnsinnig cool. Ich hab mir gedacht: „Wow, das möchte ich irgendwann auch mal machen!“ Jetzt steh ich drei Jahre später hier und war dabei.

CaZe: Was möchtest du mit deiner Musik erreichen?

Anna Meid: Ich möchte mich durch meine Musik einfach ausdrücken, vielleicht auch andere Menschen erreichen. Ja, ich glaube, das ist es einfach. Mit Menschen durch meine Musik in Verbindung treten.

CaZe: Wie ist das Gefühl seine eigenen Lieder vor einem größeren Publikum präsentieren zu können? 

Anna Meid: Ich muss sagen, früher hatte ich tatsächlich große Angst, eigene Lieder zu spielen. Es ist etwas sehr Persönliches, was sehr Verletzliches an dieser Situation. Aber jetzt merke ich, dass es total schön ist, sich mit Leuten in Verbindung setzen zu können und es für Leute zu singen, mit Leuten zu singen. Das finde ich wirklich sehr, sehr schön. Das gibt ein großes Gefühl von Verbundenheit.

CaZe: Wenn du über deine Musik nachdenkst, was würdest du als ein Unique Feature sehen?  Was macht deine Musik besonders?

Anna Meid: Ich würde sagen meine Harmonien. Ich arbeite viel mit Harmonien und ich merke, sie sind auch total wichtig für mich. Das ist vielleicht mein kleines Markenzeichen, dass ich sehr viel harmonisiere mit meiner Stimme.

CaZe: Apropos Harmonien, wie war das Gefühl als das Publikum mitgesungen hat?

Anna Meid: Es war toll und hat sich richtig schön angefühlt. Ich hatte zuerst Angst, dass es vielleicht nicht klappt oder dass die Leute keine Lust haben mitzusingen, aber es haben so viele Leute mitgesungen und das hat sich richtig schön angefühlt.

CaZe: Wie hast du generell die Stimmung im Club über den Abend empfunden?

Anna Meid: Ich fand es sehr schön. Ich hatte das Gefühl, dass Publikum war komplett da. Gleichzeitig waren es sehr viele Leute. Ich glaube, ich habe noch nie vor so vielen Leuten gespielt, aber es hat sich trotzdem sehr intim angefühlt und sehr nah, irgendwie. 

CaZe: Wenn du über deine Nerven im Backstagebereich nachdenkst, wie waren die während des Contests?

Anna Meid: Ein Auf und Ab würde ich sagen. Davor war ich sehr aufgeregt. Ich wusste nicht, wer mit mir heute Abend auftritt. Dann habe ich aber alle Mitstreiter kennengelernt und die sind alle so toll, so sympathisch. Ganz tolle Musiker! Da war ich gleich viel entspannter. Kurz vorm Auftritt gab es natürlich leichtes Muffensausen, aber das hat sich dann eigentlich wieder relativ schnell gelegt, als ich auf der Bühne stand. Der größte Nervenkitzel war, glaube ich, als wir hier alle hinter dem Vorhang standen, während draußen abgestimmt wurde und wir gehört haben, was jetzt die gute Moderatorin hier gesagt hat.

CaZe: Wie war es, als du gewonnen hast? 

Anna Meid: Ich hab nicht damit gerechnet, dass ich das Ding jetzt mit nach Hause nehme, aber umso schöner ist es einfach diesen Moment zu haben, dass man das gewonnen hat. 

CaZe: Jetzt geht es ja im Juli weiter. Hast du eine Strategie, wie du weitermachen möchtest?

Anna Meid: Ich glaube, da muss ich mich noch mal hinsetzen und mir was überlegen. Diesmal dann wahrscheinlich auch neue Songs. Ich bin einfach gespannt, was auf mich zukommt. Ich hab auf jeden Fall richtig Bock, das im Juli zu machen und ich glaube ich schau, was musikalisch passiert.

CaZe: Würdest du den Milla Song Slam empfehlen?

Anna Meid: Zu 100%. Hier sind so nette Leute. Es war wirklich eine schöne Atmosphäre. Wir hatten richtig Spaß Backstage. Natürlich konnte man sich die tollen anderen Acts anhören, aber ich hab heute auch tolle Leute kennengelernt.

CaZe: Schön, dass du da warst und natürlich auch herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg. Wir freuen uns mehr von dir zu hören!

Anna Meid: Vielen Dank!

Am 15.02.2023 heißt es dann erneut: Bühne frei für die nächsten sechs Künstler*innen. 

Hier ist die Website vom Milla Club.

Der Song über den Anna Meid gesprochen hat und welchen sie auch im Contest aufgeführt hat, heißt „Empress of the Key“. Hört rein:

Autorin: Loretta Pulwer

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